Erkennen von Schädlingen mit Wärmebildgebung
Wärmebildkameras sind eine zunehmend beliebte, nicht-invasive Lösung, um Schädlinge in Wänden und anderen verborgenen Orten aufzuspüren. Von Nagetieren über Hornissen bis hin zu Termiten – viele Hausbesitzer und Gebäudewartungsfachleute setzen Wärmebildkameras ein, um Nester schnell zu lokalisieren und die Ausbringung von Chemikalien wie Insektiziden im Wohnbereich zu vermeiden. Um Schädlinge erfolgreich aufzuspüren, muss man jedoch einige grundlegende Dinge über die Wärmebildtechnik wissen.
Durch Wände hindurchsehen?
Lassen Sie uns zunächst ein weit verbreitetes Missverständnis aus der Welt schaffen: Nein, mit Wärmebildkameras kann man nicht durch Wände hindurchsehen. Stattdessen erkennen Wärmebildkameras Temperaturunterschiede auf der Oberfläche einer Wand, die durch etwas auf der anderen Seite verursacht werden. Eine Wärmebildkamera kann beispielsweise keine Nagetiere erkennen, die sich zwischen Wänden bewegen, aber sie kann ein Nagetiernest erkennen, das über einen längeren Zeitraum Wärme erzeugt und die Außenwand erwärmt hat. Weitere Informationen finden Sie im Artikel „Kann ich mit Wärmebildtechnik durch Wände hindurchsehen?“
Auf der Suche nach Mustern
Wenn eine große Wärmequelle wie ein Nest nicht offensichtlich ist, können empfindliche Wärmebildkameras möglicherweise unregelmäßige Wärmemuster, Feuchtigkeit und andere Anzeichen von Schäden erkennen, die auf das Vorhandensein eines Schädlings hinweisen, wie z. B. fehlende Isolierung oder Löcher in Wänden, die auf den Eingang eines Verschlupfs hinweisen. Um zu verstehen, nach welchen Mustern man suchen muss, sind Training und Übung erforderlich, da es leicht ist, ein Bild falsch zu interpretieren.
Hier sind einige Hinweise, auf die Sie achten sollten, wenn Sie versuchen, die folgenden häufigen Eindringlinge zu lokalisieren:
Termiten
Termitennester können als Wärmequellen sichtbar sein (links), und Termitengänge weisen einen hohen Feuchtigkeitsgehalt auf, der mit Wärmebildern erkannt werden kann (rechts).
Termiten können gefunden werden, indem man nach Nestern, Feuchtigkeitsquellen und Anzeichen von Schäden in Wänden sucht. Wenn Termiten in ein Haus eindringen, geben sie aber auch Wärme aus ihrem Verdauungssystem in Form von Kohlendioxid ab und bauen Schlammröhren mit hohem Feuchtigkeitsgehalt, wodurch unregelmäßige Wärmemuster auf der Oberfläche von Wänden, Decken und Böden entstehen.
Nagetiere
Nagetiere (wie die links abgebildete Beutelratte) oder ihre Nester können sichtbar sein, oder die Aktivität von Wildtieren kann Hinweise wie das Fehlen von Isolierung (rechts) hinterlassen.
Nagetiere und andere Wildtiere können Nester bauen, die entdeckt werden können, oder sie können Wände beschädigt oder durch Verschieben der Dämmung Kältebrücken geschaffen haben, die in Wärmebildern sichtbar werden. Nachtaktive Tiere können dabei ebenfalls mit Wärmebildkameras aufgespürt werden, und das selbst bei völliger Dunkelheit.
Hornissen und andere staatenbildende Insekten
Hornissennester werden in der Thermografie als klare Wärmequellen angezeigt.
Obwohl Insekten Kaltblüter sind, geben sie dennoch Wärme an ihre Umgebung ab. Ein Wespennest, Bienenstock oder eine andere große Ansammlung von Insekten erzeugt in der Regel genug Wärme, um von einer Wärmebildkamera erfasst zu werden.
Selbst wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen, sind Schädlinge nicht immer rasch auffindbar. Im Allgemeinen empfehlen wir, einen Kurs beim ITC zu belegen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sich das Schädlingsproblem nicht leicht eingrenzen lässt.
Welche Kamera benötige ich?
Welche Wärmebildkamera Sie benötigen, hängt von der Schädlingssituation ab. Wenn Sie nach einem Nest suchen, das viel Wärme erzeugt, können Sie das Problem mit einer Einstiegskamera wie der FLIR ONE® oder einer Wärmebildkameras der FLIR Cx-Serie erkennen.
Wenn Sie nach Termiten suchen und Beweise für Feuchtigkeitsschäden finden wollen, benötigen Sie wahrscheinlich ein Modell mit höherer Auflösung, wie z. B. eine Kamera der FLIR Exx-Serie.
Ein Termitennest unter den Dielen, das mit einer Wärmebildkamera sichtbar wird.
Wärmebildkameras machen Schluss mit dem Rätselraten bei der Schädlingserkennung, ersparen Inspektoren stundenlange Arbeit, helfen bei der genauen Lokalisierung von Nestern und minimieren die Menge an Schäden, die zu deren Beseitigung erforderlich sind. Mehr über die Wärmebildkameralösungen von FLIR für die Gebäudeinspektion erfahren Sie hier.