Automatische Vorfallerkennung und Verkehrsdatenerfassung am Sheikh Zayed-Tunnel, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate

Aus den vielen erfolgreich realisierten ITS-Projekten im Nahen Osten sticht besonders der vor Kurzem eröffnete Sheikh Zayed-Tunnel in Abu Dhabi hervor. Mit einer Gesamtlänge von 3,6 km, von denen 2,4 km überdeckt sind, ist dieser Tunnel mit vier Fahrspuren in jeder Richtung der längste Straßentunnel im Nahen Osten. Für die allgemeine Nutzung geöffnet wurde dieser Tunnel am 5. Dezember 2012.

Er gehört zu einem größeren Infrastrukturprojekt im Wert von 820 Mio. US-Dollar. Der Sheikh Zayed-Tunnel verläuft in 15 Metern Tiefe unter der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate und soll zu einem spürbaren Abbau der Staus in der Innenstadt beitragen. Der Bürgermeister von Abu Dhabi, Jumma Al Junaibi, ordnet das gigantische Bauprojekt in einen größeren Zusammenhang ein: „Dieses Projekt ist ein entscheidender Baustein der langfristigen Entwicklungspläne unserer Stadt, die sich einer erheblichen Zunahme der Bevölkerung und des Verkehrs stellen muss.“ Übergreifender Zweck des Sheikh Zayed-Tunnels ist es, Staus zu reduzieren. Höchste Priorität ist dabei jedoch nicht das Fließen des Verkehrs, sondern die Sicherheit. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, muss zu jedem Zeitpunkt genau bekannt sein, was im Tunnel vor sich geht. Je früher ein Vorfall den Tunnelmanagern zur Kenntnis gelangt, desto schneller können sie reagieren. Die AID-Lösungen von FLIR sind weltweit dafür bekannt, dass sie äußerst leistungsstarke Werkzeuge für die Leitstellen von Tunneln, Autobahnen und Brücken sind. Die Produkte des Unternehmens haben zahllosen Menschen das Leben gerettet, weil sie es Mitarbeitern von Leitstellen ermöglicht haben, bei Vorfällen schnell zu reagieren und weiteren Eskalationen vorzubeugen. Bei diesem Projekt wurde das Unternehmen beauftragt, Technologie sowohl für die Vorfallerkennung als auch für das Verkehrsmanagement bereitzustellen.

Automatische Vorfallerkennung (AID)

Im Bereich der Vorfallerkennung lieferte FLIR Intelligent Transportation Systems 174 seiner leistungsstarken Videoserver mit integrierten AID-Funktionen für das Video Incident Detection System (VIDS) des Projekts. Diese hochentwickelten Encoder sind mit den praxiserprobten Algorithmen von FLIR für die Erkennung ungewöhnlicher Aktivitäten im Tunnel ausgestattet. Die zu erkennenden Vorfälle reichen von Unfällen über Langsamfahrer und Falschfahrer bis zu gefährlichen Gegenständen auf der Fahrbahn. Damit dem Bedienpersonal in jeder Situation bestmögliche Bilder geliefert werden, können die Geräte H.264, MPEG-4 und MJPEG simultan und in Echtzeit mit geringer Latenz kodieren und streamen.

Der FLIR-Videoserver erkennt eine Vielzahl von Vorfällen, darunter stehende Fahrzeuge.

Datenerhebung

Für das Verkehrsmanagement mit dem Video Vehicle Detection System (VVDS) lieferte FLIR Intelligent Transportation Systems 45 Videoserver. Diese sammeln Daten für den täglichen Betrieb (Verkehrsflussgeschwindigkeit und Zonenauslastung). Außerdem ermöglichen die gesammelten Daten den Tunnelverwaltern die Entwicklung langfristiger Betriebsstrategien. Erfasst werden sowohl die einzelnen Datenparameter (Geschwindigkeit, Fahrzeugfolgeabstand, Lückenzeit, Fahrzeugklassen) als auch integrierte Fahrzeugverkehrsdaten (Volumen und Durchschnittsgeschwindigkeit pro Fahrzeugklasse pro Fahrspur, Fahrzeugfolgeabstand, Lückenzeit, Längenklasse pro Fahrspur und Auslastung).

Dezentralisiertes System

Die Gesamtlösung ist für eine zentralisierte Steuerung ausgelegt. Die Video-Encoder von FLIR sind über 24 Standorte und Server verteilt und in einer 2-auf-2-redundanten Konfiguration installiert.

Videoserver mit integrierter Vorfallerkennung (Automatic Incident Detection, AID)

Die leistungsstarke Videoserverlösung von FLIR kombiniert bewährte Funktionen zur Vorfallerkennung mit leistungsstarkem Video-Encoding und leistungsstarker Verarbeitungstechnologie in einem einzigen Gerät. Der Video Server ist mit integrierter AID-Analytik und Multistream-Encoding ausgestattet. Dank dieser technischen Kombination erhalten Sie eine Lösung mit unübertroffener Leistung zum besonders günstigen Preis. Das moderne Verarbeitungsmodul erzeugt Verkehrsflussdaten und weitere nützliche Verkehrsdaten sowie Vorfallerkennungsinformationen und übermittelt diese an die Leitstelle. Alarme werden ausgegeben unter anderem bei stehenden/liegengebliebenen Fahrzeugen, Falschfahrern, Fußgängern, verlorenen Ladungsgegenständen, Rauch.

Videomanagementsystem

Verknüpft werden die VIDS- und VVDS-Anwendungen über FLUX, die intelligente Softwareplattform von FLIR. FLUX erfasst die vom VIP-System erzeugten Verkehrsdaten, Vorfälle, Alarmmeldungen und Videobilder und kommuniziert über das Ethernet mit dem VIP-System. Hauptzweck von FLUX ist es, die Vielzahl der von den Detektoren gemeldeten Verkehrsdaten in Informationen umzusetzen, die für die Nutzer nützlich, aussagekräftig und relevant sind. Die Software bietet eine benutzerfreundliche Bedienoberfläche, die aus einer Überwachungs- und einer Berichterstattungsanwendung besteht und dem Leitstellenpersonal eine Echtzeitüberwachung aller Vorfälle und Alarmmeldungen ermöglicht. Die Software ist komplett in das übergreifende Verkehrsmanagementsystem integriert.

Video-Management-Software FLIR FLUX

 

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