Intelligentes Verkehrsmanagement in Darmstadt

Darmstadt liegt in der Nähe von Frankfurt/Main inmitten eines großen Ballungsraums im Rhein-Main-Gebiet und bleibt deshalb nicht von Verkehrsstaus und den damit verbundenen Problemen verschont. Um intelligentes Verkehrsmanagement zu ermöglichen und einen reibungsloseren Verkehrsfluss zu gewährleisten, haben die zuständigen Behörden der Stadt mehr als 200 Videodetektoren von FLIR Systems installiert. Die Stadt nutzt das Video-Management-System FLIR FLUX, das die Verkehrsströme sichtbar macht, die von einer Vielzahl verschiedener Kameras erfasst und übermittelt werden.

Wie viele andere Städte verließ sich auch Darmstadt bislang auf in die Fahrbahn eingelassene Induktionsschleifen, um das Verkehrsaufkommen zu erfassen und den städtischen Verkehrsfluss zu steuern. Trotz ihrer hohen Installationskosten können Induktionsschleifensysteme nur eine begrenzte Anzahl an Informationen liefern. Deshalb beschloss die Stadt Darmstadt, ihr Verkehrsmanagement schrittweise auf Videoerkennungstechnologie umzustellen.

VON INDUKTIONSSCHLEIFEN ZUR VIDEOERKENNUNG

Stefan Hartmann, Verkehrsingenieur bei der Darmstädter Straßenverkehrsbehörde, erklärt: „Videosensoren eignen sich ideal, um den Verkehrsfluss in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen zu steuern – insbesondere wenn man die vielen verschiedenen Anwendungen berücksichtigt. Mit den Videoerkennungssensoren von FLIR konnten wir die Qualität unserer verkehrsabhängigen Verkehrsflussteuerung im Vergleich zu den bisher genutzten Induktionsschleifen deutlich verbessern.“

Außerdem bietet die Videoerkennung gegenüber den Induktionsschleifen den großen Vorteil, dass keine umfangreichen Bauvorhaben mehr geplant und umgesetzt und keine externen Unternehmen mehr mit der Verlegung von Induktionsschleifen in der Fahrbahn beauftragt werden müssen. Die Techniker der Stadt Darmstadt können die Kameras einfach selbst an jedem gewünschten Ort installieren, verkabeln und konfigurieren. 

Die Stadt Darmstadt setzt verschiedene Typen von Videosensoren zur Fahrzeug-, Fußgänger- und Radfahrererkennung ein, um den gesamten Verkehrsfluss intelligenter zu steuern. Seitdem ist der gesamte innerstädtische Verkehr erheblich sicherer und effizienter geworden. In bestimmten Stadtteilen können die Verkehrsbehörden mit den Videosensoren beispielsweise einen beginnenden Stau erkennen und den Verkehrsfluss durch längere Grünphasen dahingehend verbessern, dass sich der Stau schnell wieder auflöst.

FUSSGÄNGERSICHERHEIT 
In anderen Anwendungsbereichen wird die Videoerkennung zur Erhöhung der Sicherheit von Fußgängern eingesetzt, zum Beispiel im Stadtteil Darmstadt-Bessungen. Hier sind nach Schulschluss sehr viele Schülerinnen und Schüler zu Fuß unterwegs. Um die Sicherheit der Schulkinder und anderen Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, hat die Stadt FLIR C-Walk-Sensoren installiert, die größere Personengruppen erkennen und die Grünphasen von Verkehrsampeln entsprechend anpassen können. Dadurch haben die Fußgänger genug Zeit, um die Straße sicher zu überqueren. Verkehrssicherheit und -effizienz gehören fest zusammen. Deshalb wird bei vielen Installationen ein Fußgängersensor durch einen Fahrzeugerkennungssensor ergänzt. Bei der Installation im Stadtteil Darmstadt-Bessungen gewährleistet ein TrafiCam-Fahrzeugerkennungssensor einen normalen Verkehrsfluss. Wenn ein Fußgänger den Anforderungstaster betätigt, lässt das System erst alle bereits auf der Straße erkannten Autos und Straßenbahnen durchfahren, bevor es die Ampel für die Fußgänger auf Grün schaltet, um den Verkehrsfluss nicht zu unterbrechen. 

 

RADFAHRERSICHERHEIT  
Auch die Sicherheit der Radfahrer spielt in Darmstadt eine wichtige Rolle. Dafür suchte die Stadt nach speziellen Verkehrsmanagement-Maßnahmen zur Radfahrererkennung, um auch diesen Verkehrsteilnehmern eine eigene Ampelschaltung zuweisen zu können. „In Darmstadt gibt es viele Kreuzungen, die als Wartebereich von haltenden Radfahrern und Fußgängern genutzt werden, die sich in unterschiedliche Richtungen bewegen“, sagt Stefan Hartmann. „Eine solche Situation stellt herkömmliche Videoerkennungssysteme vor eine große Herausforderung. Doch glücklicherweise konnte uns FLIR eine perfekte Lösung für dieses Problem anbieten. Mit der FLIR ThermiCam, einem auf Wärmebildtechnik basierendem Videoerkennungssystem, können wir Fußgänger, die in unterschiedliche Richtungen laufen, zuverlässig erkennen und diese gleichzeitig mit hinreichender Zuverlässigkeit von Radfahrern unterscheiden.“

ThermiCam ist eine Kombination aus Wärmebildkamera und -sensor zur Erkennung von Kraftfahrzeugen und Radfahrern. Stattdessen nutzt sie die von den Kraftfahrzeugen und Radfahrern abgegebene Wärmeenergie, um diese selbst in völliger Dunkelheit und unter den widrigsten Wetterbedingungen über große Entfernungen hinweg zu erkennen. ThermiCam lässt sich zur verkehrsabhängigen Steuerung von Ampelanlagen einsetzen und erkennt dabei alle Kraftfahrzeuge und Radfahrer, die auf bzw. hinter der Haltelinie stehen. Der intelligente ThermiCam-Sensor überträgt seine Erkennungsdaten über Kontaktschleifen oder TCP/IP an das Ampelsteuerungssystem, das damit die Ampelschaltungen dynamischer an das jeweilige Verkehrsaufkommen anpassen kann. Typische Anwendungsmöglichkeiten an einer Kreuzung sind beispielsweise „Grünschalten bei Bedarf“ und „Verlängerte Grünphasen“.

 

VERKEHRSSTRÖME VERWALTEN 
Die intelligente FLIR FLUX Softwareplattform erfasst alle Verkehrsdaten, -ereignisse, -alarme und Videobilder, die von den Videosensoren in Darmstadt erzeugt und übermittelt werden. FLUX verwaltet und steuert alle diese Daten und wandelt diese in aussagekräftige Informationen für den Dispatcher in der Verkehrsleitstelle um. Dazu sagt Marko Mitsch, Leiter der Region Darmstadt bei der e-netz Südhessen GmbH & Co.KG, einem Partner für Planung, Errichtung und Betrieb von Verkehrsampeln in Darmstadt: „Ein weiterer Vorteil der Videoerkennung ist, dass wir sie auch für die allgemeine Verkehrsüberwachung nutzen können. Wir können Kreuzungen in unserer Verkehrsleitstelle überwachen, ohne dass wir uns persönlich dorthin begeben müssen. Die von den Induktionsschleifensystemen gelieferten Informationen lassen sich immer nur am jeweiligen Standort nutzen und bieten uns keine Fernzugriffsmöglichkeit. Videosysteme müssen hingegen nur am gewünschten Standort installiert werden und lassen sich anschließend komplett von hier aus über unser Netzwerk steuern und konfigurieren.“

„FLIR Intelligent Transportation Systems hat in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass uns das Unternehmen für jede unserer Anforderungen eine optimale Lösung bereitstellen kann. Mit der Einführung von FLUX und der Integration zahlreicher Elemente in die Software, die für die Stadt relevant sind, hebt sich FLIR ITS aus meiner Sicht eindeutig von allen Mitbewerbern ab.“

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